Standard des Labrador Retriever

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) hat am 22. November 2024 einen aktualisierten Standard des Labrador Retriever herausgegeben.

Der Standard ist auf der folgenden Seite gelistet: https://www.fci.be/de/nomenclature/LABRADOR-RETRIEVER-122.html

Alternativ kann hier das PDF-Dokument heruntergeladen werden: Download

Im Folgenden ist die deutsche Übersetzung aufgeführt und die letzten Änderungen sind in Rot geschrieben.:

FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL)

SECRETARIAT GENERAL: 13, Place Albert 1er B – 6530 Thuin (Belgique)

22.11.2024 / DE

FCI – Standard Nr. 122

LABRADOR RETRIEVER

©M.Davidson, illustr. NKU Picture Library

Übersetzung: Uwe H. Fischer, letzte Überarbeitung und Ergänzung Peter Friedrich / Offizielle Originalsprache (EN).

Ursprung: Grobbritannien

Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standards: 16.06.2022.

Verwendung : Apportierhund.

Klassifikation FCI: Gruppe 8 Apportierhunde,

Stöberhunde, Wasserhunde.

Sektion 1    Apportierhunde. Mit Arbeitsprüfung.

Kurzer geschichtlicher Abriss: Es wird allgemein angenommen, dass der Labrador Retriever von der Küste Neufundlands abstammt, wo Fischer gesehen wurden, die einen ähnlich aussehenden Hund zum Apportieren der Fische benutzten. Ein vorzüglicher Wasserhund, dessen Veranlagung durch sein wasserabweisendes Haar und seine einzigartige Rute, welche von otterähnlicher Form ist, betont wird.

Im Vergleich ist der Labrador keine sehr alte Rasse; sein Rasseclub wurde in 1916 gegründet und der Gelbe Labrador Retriever Club wurde im Jahr 1925 gegründet. Der frühe Ruhm des Labradors stammt von den Arbeitsprüfungen, welche ursprünglich im späten 18. Jahrhundert von Col. Peter Hawker und dem Earl von Malmesbury in dem Land eingeführt wurden. Ein Hund mit dem Namen Malmesbury Tramp, wurde von Lorna, Countess Howe, als einer der Grundstöcke des modernen Labradors beschrieben.

Allgemeines Erscheinungsbild: Kräftig gebaut, kurz in der Lendenpartie, sehr rege, (welches übermäβiges Gewicht oder Substanz aussschlieβt); breiter Oberkopf; breit und tief in Brust und Rippenkorb; breit und stark in Lende und Hinterhand.

Verhalten/Charakter (Wesen): Ausgeglichen, sehr aufgeweckt. Vorzügliche Nase, weiches Maul; begeisternde Wasserfreudigkeit. Anpassungsfähiger, hingebungsvoller Begleiter. Intelligent, eifrig und willig, mit groβem Bedürfnis seinem Besitzer Freude zu bereiten. Von freundlichem Naturell, mit keinerlei Anzeichen von Aggressivität oder deutlicher Scheue.

Kopf

OBERKOPF:

Schädel: Breit, gut modelliert ohne fleischige Backen. Stopp: Deutlich ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL:

Nasenschwamm: Breit, gut ausgebildete Nasenlöcher. Fang: Kraftvoll, nicht spitz.

Kiefer / Zähne: Kiefer von mittlerer Länge; Kiefer und Zähne kräftig mit einem perfekten, regelmäβigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Augen: Mittelgroβ, dabei Intelligenz und gutes Wesen zeigend, braun oder haselnussfarben.

Ohren: Nicht groβ oder schwer, dicht am Kopf anliegend, hoch und ziemlich weit hinten angesetzt.

Hals: Trocken, stark, kraftvoll, in gut gelagerte Schultern übergehend.

Körper

Obere Profillinie: Obere Linie gerade. Lendenpartie Breit, kurz und kräftig.

Brust: Von guter Breite und Tiefe, stark gewölbter, fassförmiger Rippenkorb dieser Eindruck darf nicht durch übermäβiges Gewicht erreicht werden.

Rute: Kennzeichnendes Merkmal, sehr dick am Ansatz, sich allmählich zur Rutenspitze verjüngend, mittellang, ohne Befederung, jedoch rundherum stark mit kurzem, dickem und dichtem Fell bedeckt, damit in der Erscheinung « rund », dies wird mit

« Otterschwanz » umschrieben. Kann fröhlich, sollte jedoch nicht gebogen über dem Rücken getragen werden.

Gliedmaßen

VORDERHAND:

Allgemeines: Vorderläufe vom Ellenbogen bis zum Boden gerade, sowohl von vorne als auch von der Seite betrachtet. Läufe gut unter dem Körper platziert.

Schulter: Schulterblätter lang und gut schräg gelagert.

Humerus (Oberarm): nahezu gleich lang wie das Schulterblatt.

Unterarm: von guter Knochenstärke und gerade.

Vorderpfoten: Rund, kompakt; gut aufgeknöchelt und mit gut ausgebildeten Ballen.

HINTERHAND:

Allgemeines: Gut ausgebildete Hinterhand, zur Rute hin nicht abfallend.

Kniegelenk: Gut gewinkelt.

Sprunggelenk: Hacken tiefstehend. Kuhhessigkeit im höchsten Masse unerwünscht.

Hinterpfoten: Rund, kompakt, gut aufgeknöchelt und mit gut ausgebildeten Ballen.

Gangwerk: Frei, raumgreifend, dabei in Vor- und Hinterhand gerade und parallel.

Haarkleid

Haar: Kennzeichnendes Merkmal, kurz, dicht, nicht wellig, ohne Befederung, fühlt sich ziemlich hart an; wetterbeständige Unterwolle.

Farbe: Einfarbig schwarz, gelb oder leber/schokoladenbraun. Gelb reicht von hellcreme bis fuchsrot, leberfarben/schokoladenbraun reicht von hell bis dunkel. Ein kleiner weiβer Fleck auf der Brust und auf der Hinterseite des Vordermittelfußes ist zulässig.

Größe:

Ideale Widerristhöhe: Rüden         56-57 cm,

Hündinnen   54-56 cm.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist und seiner Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.

Disqualifizierende Fehler:

  • Aggressive oder übermäβig ängstliche Hunde.
  • Hunde,    die    deutlich   physische    Abnormalitäten   oder Verhaltensstörungen aufweisen.

N.B.:

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.