Ausschlussdiagnostik

Damit für einen im LCD gezüchteten Hund der Eintrag „Idiopathische Epilepsie“ in der Datenbank erfolgen kann, muss diese Diagnose durch ein Attest eines Tierneurologen (Diplomate ECVN) bescheinigt werden. Hierfür ist es zwingend erforderlich, dass einige Formalien eingehalten werden. Im Nachstehenden haben wir diese Abläufe für Sie zusammengefasst. Sollten Fragen bestehen, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle, die Ihr Anliegen aufnehmen und an einen kompetenten Ansprechpartner weiterleiten wird.
Auf dem durch einen Tierneurologen zu erstellenden Attest muss der offizielle Name des Hundes (laut Ahnentafel) eingetragen sein, sowie seine Chipnummer und eine Bestätigung, dass diese Chipnummer durch den untersuchenden Arzt kontrolliert wurde.
Der Neurologe wird nach einer Ausschlussdiagnostik, die folgende Schritte beinhaltet:
1. Allgemeine und neurologische Untersuchung,
2. Blut – und Harnuntersuchung,
3. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie, Kernspintomographie,
4. Untersuchung der Gehirnflüssigkeit (Liquor) und
5. eventuell EEG
die Aussage treffen, dass es sich nach derzeitigem Wissensstand um eine idiopathische bzw. primäre Epilepsie handelt. Die Diagnose einer solchen Epilepsie erfolgt als nicht dadurch, dass man die Krankheit sicher diagnostiziert, sondern dadurch, dass man alle anderen Ursachen mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit ausschließt. Einen gesicherten Nachweis für diese Formen der Epilepsie gibt es derzeit nicht.
Allerdings kann sich bei der Ausschlussdiagnostik eine gesicherte sekundäre Epilepsie ergeben, z.B. in Form eines Hirntumores.

Unter folgendem Link finden Sie entsprechende Tierneurologen:
Tier-Neurologen

Zur Epilepsie
Spezialisten in der Tierneurologie beschäftigen sich auch mit der Abklärung und Behandlung von Anfallskrankheiten. Diese sind die Folge von fokalen Entladungen im Gehirn. Es gibt viele Ursachen für epileptiforme Anfälle.
Zwei Formen können unterschieden werden: eine so genannte idiopathische (= primäre oder angeborene) Epilepsie und eine symptomatische (= sekundäre oder erworbene) Epilepsie. Erworbene Epilepsien haben eine organisch fassbare Läsion als Ursache. Diese kann im Gehirn liegen (z.B. Gehirntumor, Entzündungen) oder außerhalb des Nervensystems (z.B. Lebererkrankung, Unterzucker etc). Bei der „idiopathischen“ Epilepsie kann hingegen weder bei der klinischen noch bei der patholgischen Untersuchung eine Ursache gefunden werden. Um diese Formen unterscheiden und eine Therapie einleiten zu können, ist bei jedem Patienten mit Krampfanfällen eine sorgfältige Abklärung nötig.
In jedem Fall können Sie als Besitzer erheblich zur Abklärung beitragen, wenn Sie Ihrem Tierneurologen Folgendes zur Untersuchung mitbringen:
– Video-Aufnahmen der Anfälle,
– Aufzeichnungen (Uhrzeit, Dauer etc.) zu den Anfällen,
– alle Unterlagen von bisher durchgeführter Untersuchungen (Blut- und Röntgenbilder),
– Ahnentafel Ihres Tieres(!)
– sonstige Besonderheiten (Unfall als Welpe, Geschwister haben auch Anfälle u. ä.)